LIEBE FREUNDE! Ich muss zunŠchst einen Dank aussprechen. Wir erleben hier ein sehr schšnes Fest. Es war eine Menge Arbeit, das zu organisieren. Weil die beiden hier so gestresst sind, haben viele an der Vorbereitung mitgewirkt, wie zum Beispiel die Susi oder Philip und ganz viele andere. Die FŠden sind aber bei jemandem zusammengelaufen, die das Fest NICHT NUR IN DIESER HINSICHT ERST M…GLICH GEMACHT HAT. Sogar das Wetter spielt mit, und ich bin mir sicher, dass auch dieses Wunder Ð so muss man es bezeichnen, wenn man die KŠlte der letzten Wochen bedenkt Ð dass also auch dieses Wunder von ihr ermšglicht wurde. Genauso wie das Wunder, dass Sonja und Alexander rechtzeitig ihre Tochter bekommen haben, so dass die beiden heute auch hier sein kšnnen. DafŸr ist bestimmt auch sie verantwortlich. Und die gro§e Leistung, dieses gro§e Fest zu organisieren, sollte auch mit einem gro§en Applaus bedacht werden. VERA MALEK, steh mal kurz auf und bitte: Applaus fŸr die tolle Arbeit von Vera. Wie ich gehšrt habe, wird Manfred Merziger nachher eine ACTIONREDE halten. Daher will ich nur kurz etwas sagen. Ich glaube, es soll hier meine Aufgabe sein, ein bisschen Ÿber den Moritz zu reden. Die Anne kennen ich ja erst seit sie nach Kšln gezogen war, das war, glaube ich, vor sechs oder sieben Jahren. Ich kenne aber die Anne gut genug, um mit Moritz Worten sagen zu kšnnen: JETZT HABT IHR DEN SALAT! DIESE EHE MACHT SINN! Den Moritz kenne ich schon lŠnger, ungefŠhr 14 Jahre. Das ist ziemlich genau mein halbes Leben, ich kenne niemand anderen lŠnger. Kennengelernt habe wir uns in Saarbrigge, von wo aus auch heute viele hierhergekommen sind. 1986. Damals stand der Moritz eines Tages, ich da§ in meinem Kinderzimmer, bei mir vor der TŸr hat geklingelt und dann gesagt: "ICH WILL DICH KENNENLERNEN". Okay, In Ordnung. Aber damals war der Moritz noch ein bi§chen anders. DER MORITZ WAR EIN RICHTIGER …KO. Zwar ohne dabei spie§ig oder langweilig zu sein, aber ER WAR EIN …KO. Ich war kein …ko. Mir waren solche Ansichten neu. …ko zu sein war damals aber offenbar noch IN. Wir waren so 15 Jahre alt, 1985/86, Tschernobyl war gerade vorbei, weil man noch nicht alt genug war, die Friedensbewegung war noch einigerma§en aktiv, die GrŸnen fanden Kriege noch nicht gut. Und der Moritz war da voll dabei. DIE GANZE PALETTE: Fahrradinitiative Saar mitgegrŸndet, aktives Mitglied im Bund fŸr Umwelt und Naturschutz, gegen Cattenom demonstriert, aktiv bei der SchŸlerzeitung dabei und so weiter und so weiter. Im Vorfeld dieser Hochzeit ist ein Buch aus dieser Zeit aufgetaucht. Damals ist nŠmlich der Jan Ð wo sitzt der? da isser Ð also Jan nach Amerika gegangen und hat uns gebeten, ein paar persšnliche Dinge in dieses Buch reinzuschreiben. Jan hat mir das Buch netterweise zur VerfŸgung gestellt. Und da hat der Moritz also auch seine eigene Persšnlichkeit dokumentiert. Es gab da zwei Rubriken. Die eine hie§ "WAS ICH MAG" und die andere hie§ "WAS ICH NICHT LEIDEN KANN". Unter WAS ICH MAG hat der Moritz geschrieben: AUF DEMOS GEHEN mochte er auch RADFAHREN; VOR ALLEM BEI GEWITTER (typisch) richtig gut leiden konnte er aber: NILPFERDE PINGUINE NASH…RNER UND K†HE Fand er ganz klasse, (sŸ§, ne) In diesem Buch stand bei "WAS ICH NICHT LEIDEN KANN" unter anderem: GELD SPAREN (konnte er auch nicht leiden, heute Ÿbrigens auch nicht) aber vor allem konnte er nach eigenen Angaben nicht leiden: UMWELTVERSCHMUTZER konnte er nicht leiden ZIGARETTEN RAUCHEN UND AUTOFAHRER wollte er auch nicht haben So war das damals. Das einzige, was er heute immer noch nicht mag, ist Geld sparen. Gut, heute raucht er kette und bezeichnet sich selbst als Mercedes-Fahrer. Gerne Sechszylindrige Mercedes ohne Katalysator, obwohl er gar keinen hat. Seitdem hat sich also viel entwickelt. Den grš§ten Entwicklungssprung hat der Moritz aber vollzogen Ð und das meine ich vollkommen ernst Ð so wie ich es erlebt habe, als er die liebe Anne kennengelernt hat. Das war in Kšln, auch so Anfang 1994. Ein paar Tage nach der ersten Begegnung ... oder nennen wir es mal besser nach dem ersten AUFEINANDERTREFFEN zwischen den beiden, rief der Moritz bei mir an und sagte: "HACH JA, ICH GLAUBE, ICH HABE MICH SO EIN BISSCHEN VERKNALLT, ICH WEISS NICHT SO RECHT, WAS ICH JETZT MACHEN SOLL, SOLL ICH DIE VIELLEICHT MAL ANRUFEN?" Da war mir sofort klar, dass es um ihn ernsthaft geschehen war. Das habe ich bei dem nŠmlich noch nie erlebt: Wenn der Moritz damals gesagt hat, er habe sich EIN BISSCHEN VERKNALLT, dann war das eine GefŸhlsoffenbarung, wie er sie zuvor zumindest mir gegenŸber noch nicht preisgegeben hatte. So habe ich den Moritz auch noch nicht erlebt: VERUNSICHERT UND RATLOS. Es war also wirklich ernst. Die Anne hat ihn voll aus dem Gleis gehauen. Jedenfalls hat es dann relativ schnell gefunkt. Und so traten die beiden gegenseitig in ihr Leben. Es gab manchmal zwar Krach, immensen Krach sogar, der Anfang war nicht leicht, aber die beiden sind sich in vielen wichtigen Bereichen so Šhnlich und ergŠnzen sich in anderen wichtigen Bereichen gegenseitig so gut, dass auch das bald Ÿberstanden war. Die beiden sind wirklich eine perfekte ErgŠnzung fŸr den jeweils anderen. Der Moritz kann hervorragend motivieren und treibt die Anne so zu Hšchstleistungen. Die Anne auf der anderen Seite wei§ genau, wann sie den Moritz zu bremsen hat und wann er sich austoben muss. Kombiniert sind die beiden gutes Paar. Beide sind, gerade auch als Einheit unglaublich offen, unternehmungslustig, und es macht immer unheimlich Spa§ mit den beiden in Berlin rauhe Mengen Bier zu trinken. Sind ja auch trinkfest. Und genau das ist es, diese Freude, die die beiden begleitet, wann immer sie was unternehmen. Egal was. Die Freude, die die beiden an den Tag legen, Ÿberzeugt mich von der Verbindung. Der Moritz wŸrde mit der immer ma§losen Untertreibung sagen: JETZT HABT IHR DEN SALAT "DIESE EHE MACHT SINN" Das meine ich auch, ich freue mich immer noch irrsinnig, dass die beiden zueinander gefunden haben, es ist eine tolle Sache, ich empfinde tiefe Bewunderung und deshalb will ich jetzt, dass wir im Kollektiv ansto§en und den beiden WŸnschen, dass sie immer so trinkfest, gut gelaunt und vor allem UNSPIESSIG bleiben wie sie immer waren. ES LEBE DAS BRAUTPAAR. Vielen Dank.